Linux-Kernel 6.10: Verbesserte Dateisysteme und neue Treiber

Der bereits in der vergangenen Woche erschienene Linux-Kernel 6.10 bringt Verbesserungen bei Treibern und Dateisystemen mit.

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Ein Pinguin guckt, vor Wasser

(Bild: heise online / dmk)

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Beinahe wäre es in der Urlaubszeit untergegangen: Linus Torvalds hat den Linux-Kernel 6.10 in der vergangenen Woche veröffentlicht. Er bringt neue sowie verbesserte Treiber mit und optimiert bei den Dateisystemen, allen voran bei bcachefs.

Auf der Linux-Kernel-Mailingliste schrieb Torvalds in der Versionsankündigung, dass die Woche vor der Veröffentlichung "vielleicht nicht ganz so ruhig wie vorhergehende war, was ich nicht liebe – aber sie war auch nicht laut genug, einen weiteren Release-Kandidaten zu rechtfertigen". Das meiste "Rauschen" habe bcachefs zum Gegenstand gehabt, dicht gefolgt von netfs, es sei also recht begrenzt gewesen.

Faktisch hätte ein Drittel der Patches der letzten Woche vor dem Release Dateisystembezug gehabt, zu den bereits genannten kamen etwa Verbesserungen für btrfs-Latenzen. Das sei unüblich, aber "nichts davon sieht besonders beängstigend aus". Ein weiteres Drittel beschäftige sich mit Treibern, das letzte Drittel beschreibt Torvalds als "zufällig". Mit der Veröffentlichung startete das Merge-Window für den kommenden Kernel 6.11, wobei Torvalds Bedenken anmeldet, wie das wohl verlaufe, da der Großteil Europas den Sommerurlaub vorbereite.

Der Kernel 6.10 bringt etwa den Panthor-Treiber mit DRM für neuere Arm-Mali-Grafikeinheiten mit und bereitet weitere Unterstützung für Intel Xe2-Grafikeinheiten vor. Neuere CPUs wie Intels Panther Lake-Generation werden unterstützt. Die RISCV-Prozessorarchitektur bekommt Unterstützung für Rust sowie für neuere AMD-Grafikeinheiten. Die Entwickler haben zudem den Kernel-Treiber für AMDs ROCm-Framework etwa für KI-Berechnungen verbessert und initiale Unterstützung für die Zen5-Prozessorarchitektur in das Perf-Tool integriert. Außerdem beherrscht Linux-Kernel 6.10 die TPM-Bus-Verschlüsselung und -Integritätsschutz.

Der aktuelle Kernel gehört nicht zu denen mit Long-Term-Support (LTS). Die Quellen lassen sich als Tarball auf der Kernel-Webseite herunterladen. Die Linux-Distributionen dürften ebenfalls bereits aktualisierte Kernel über die Softwareverwaltung bereitstellen.

Rund zwei Monate zuvor, Mitte Mai, hatte Torvalds den Linux-Kernel 6.9 herausgegeben. Wesentliche Änderungen waren dort der neu integrierte Virtual Data Optimizer (VDO) und versprochene Durchsatzsteigerungen für FUSE-Dateisysteme.

(dmk)